Algenfressende Teichfische zur natürlichen Bekämpfung von Algen

Ein klarer und gepflegter Gartenteich ist der Traum vieler Teichbesitzer. Doch Algen können schnell zur Herausforderung werden. Die Plage kann das Wasser trüben, unansehnlich und sogar ungesund für andere Teichbewohner sein. In diesem Artikel erfährst Du, wie algenfressende Teichfische auf natürliche Weise helfen können, Deinen Teich sauber und gesund zu halten. Wir stellen Dir die besten algenfressenden Fischarten vor und erklären ihre Eigenschaften. Außerdem geben wir Dir praktische Tipps zur Haltung und Pflege, damit Dein Teich zum perfekten Lebensraum für Fische und Pflanzen wird.
Inhaltsverzeichnis
Warum Fische zur Algenbekämpfung?
Teichfische verschönern nicht nur Deinen Gartenteich, sondern tragen auch zum ökologischen Gleichgewicht bei. Algen wachsen oft durch ein Überangebot an Nährstoffen im Wasser. Ursachen dafür sind Laub, Fischkot oder zu viel Futter. Bestimmte Fischarten, die als Algenfresser bekannt sind, ernähren sich gezielt von Algen. Dadurch helfen sie, das Algenwachstum auf natürliche Weise zu regulieren.
Mit algenfressenden Teichfischen kannst Du Algen nachhaltig und umweltschonend bekämpfen, ohne Chemie zu verwenden. Doch nicht jeder Fisch passt in jeden Teich. Im Folgenden zeigen wir Dir die besten algenfressenden Teichfische für unsere heimischen Gartenteiche.
Übersicht 6 algenfressende Teichfische
Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella)
Der Graskarpfen ist ein großer und effektiver Algenfresser. Ursprünglich aus Asien, setzt man ihn auch in Deutschland gerne zur Teichpflege ein. Graskarpfen können bis zu 120 cm groß werden. In Gartenteichen bleiben sie jedoch meist kleiner, etwa 70 bis 80 cm. Sie sind besonders nützlich gegen Fadenalgen und üppigen Pflanzenwuchs. Da sie grüne Wasserpflanzen bevorzugen, regulieren sie übermäßigen Pflanzenwuchs effektiv.
Sie sind friedliche Algenfresser und lassen sich gut mit anderen Teichfischen wie wertvollen Koi oder Goldelritzen vergesellschaften. Allerdings sollte man sie nicht mit sehr kleinen Fischen wie Moderlieschen kombinieren, da diese versehentlich gefressen werden könnten. Wichtig ist, dass Graskarpfen ausreichend Platz und gute Wasserqualität benötigen. Deshalb eignen sie sich eher für große Teiche.
Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix)
Der Silberkarpfen ist ein großer Fisch, der oft zur Algenbekämpfung im Teich eingesetzt wird. Er erreicht eine Körpergröße von bis zu 100 cm, bleibt in Gartenteichen jedoch meist kleiner. Dort misst er etwa 50 bis 70 cm. Besonders effektiv wirkt er gegen Schwebealgen, die das Wasser trüben. Er filtert diese Algen direkt aus dem Wasser und verbessert so die Wasserqualität deutlich. Silberkarpfen sind gesellige Fische und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Man sollte sie nicht mit aggressiven Arten vergesellschaften. Da sie sehr aktiv sind und viel Schwimmraum benötigen, eignen sie sich nicht für kleine oder überfüllte Teiche.
Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
Die Rotfeder ist ein attraktiver und zugleich nützlicher Fisch für kleinere Gartenteiche. Sie erreicht eine maximale Körpergröße von etwa 30 bis 40 cm. Damit eignet sie sich hervorragend zur Bekämpfung von Fadenalgen und übermäßig wuchernden Wasserpflanzen. Rotfedern zupfen Algen gerne von Steinen und Teichpflanzen ab, was aktiv zur Teichpflege beiträgt. Sie sind friedlich und vertragen sich gut mit anderen Arten wie Goldelritzen, Moderlieschen oder Teichmuscheln. Rotfedern bevorzugen klare, ruhige Gewässer und eine gute Wasserqualität. Das macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Teichbesitzer.
Moderlieschen (Leucaspius delineatus)
Moderlieschen sind kleine, lebhafte Fische, die sich perfekt für kleinere Teiche eignen. Sie tragen wertvoll zur natürlichen Algenbekämpfung bei. Mit einer maximalen Körpergröße von bis zu 10 cm sind sie ideal gegen kleinere Algenarten. Sie helfen, das ökologische Gleichgewicht im Teich zu bewahren. Moderlieschen sind Schwarmfische und sollten in Gruppen von mindestens 10 Tieren gehalten werden. Sie vertragen sich gut mit Gründlingen und Goldelritzen. Diese robusten und anpassungsfähigen Fische benötigen jedoch eine gute Wasserqualität für ihr Wohlbefinden.
Goldelritze (Phoxinus phoxinus)
Die Goldelritze beeindruckt mit ihrem gold-schimmernden Körper. Sie passt hervorragend in kleinere bis mittlere Teiche. Mit einer maximalen Größe von 12 cm bekämpft sie effektiv Grünalgen und kleine Fadenalgen. Zudem hilft sie durch das Fressen von Insektenlarven, das Wasser sauber zu halten. Die Goldelritze verträgt sich gut mit anderen kleinen Arten wie Moderlieschen und Gründlingen. Ihre Aktivität und die Vorliebe für klares, sauerstoffreiches Wasser machen sie zu einem beliebten Teichbewohner.
Gründling (Gobio gobio)
Gründlinge sind bodenbewohnende Fische, die unermüdlich den Teichgrund nach Futter absuchen. Sie helfen indirekt bei der Algenbekämpfung. Dabei reduzieren sie Ablagerungen von organischem Material am Boden. Mit einer Körpergröße von etwa 15 bis 20 cm sind sie besonders effektiv gegen Fadenalgen. Sie verhindern, dass sich aus organischen Ablagerungen Nährstoffe für Algen bilden. Sie sind sehr friedlich und lassen sich gut mit anderen Arten wie Moderlieschen oder Goldelritzen kombinieren und fühlen sich besonders in naturnah gestalteten Teichen wohl.
Tipps zur Haltung von algenfressenden Teichfischen
Damit algenfressende Teichfische ihre Aufgabe gut und effektiv erfüllen, solltest Du ein paar Dinge beachten. Ein ausreichend großer Teich bietet den Fischen genug Platz und Schwimmraum. Graskarpfen benötigen viel Schwimmfläche und große Teiche mit mindestens 1,5 Meter Wassertiefe. Ebenso wichtig ist eine gute Wasserqualität, die Du regelmäßig überprüfen solltest. Der pH-Wert, der Sauerstoffgehalt und die Nitritwerte müssen im optimalen Bereich liegen. So sorgst Du für das Wohl der Fische und hemmst das Algenwachstum.
Sorge im besten Falle für eine ausgewogene Pflanzenvielfalt in Deinem Teich. Unterwasserpflanzen wie Wasserpest und Hornkraut tragen zur Sauerstoffversorgung bei und dienen als Rückzugsort für die Fische. Wichtig ist, dass dein Teich nicht überbesetzt ist, da zu viele Fische das ökologische Gleichgewicht stören können. Ein gutes Verhältnis von Fischen zur Teichgröße hilft, Nährstoffüberschüsse im Wasser gut zu vermeiden.
Achte darauf, die richtigen Arten zu vergesellschaften. Graskarpfen und Koi harmonieren ganz gut, während sehr kleine Fische wie Moderlieschen mit großen Arten problematisch sein können. Zudem sollte die Fütterung nur sparsam erfolgen, da viele algenfressende Fische ihren Nahrungsbedarf direkt aus dem Teich decken. Eine Überfütterung würde nur zu einem Nährstoffüberschuss führen, der Algenwachstum fördern kann.
Vergiss auch nicht, Deinen Teich vor Räubern zu schützen. Reiher, Katzen oder auch Fischotter können Deinen Bestand gefährden, weshalb Netze oder dicht bepflanzte Zonen hilfreiche Schutzmaßnahmen sind.
Fazit zu algenfressenden Teichfischen
Algenfressende Teichfische sind nicht nur ein optischer Gewinn für Deinen Gartenteich, sondern auch eine effiziente und umweltschonende Methode, um Algen auf natürliche Weise zu bekämpfen. Wähle die richtigen Fischarten aus. Pflege Deinen Teich gut und sorge für ein ausgewogenes Ökosystem. So hältst Du Deinen Teich langfristig algenfrei. Gleichzeitig schaffst Du ein harmonisches Zuhause für Deine Teichbewohner. Probier es aus und entdecke, wie viel Freude ein gesunder und klarer Teich bereiten kann!
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Cover Bild von Jonathan Larson auf Unsplash