Die Posthornschnecke im Teich: Eine kleine Schönheit der Natur
Die Posthornschnecke (wissenschaftlicher Name: Planorbarius corneus) ist eine beliebte Wahl für Gartenteiche. Sie sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch nützlich für das Gleichgewicht im Teich. In diesem Text lernst du alles Wichtige über die Haltung, Pflege und den Nutzen der Posthornschnecke im Teich. Ob du Anfänger oder erfahrener Teichbesitzer bist, dieser Ratgeber gibt dir wichtige Tipps und Informationen.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief der Posthornschnecke
Die recht anspruchslose Posthornschnecke gehört zu den kleineren und nützlichen Bewohnern im Gartenteich. Sie zählt zur Familie der Wasserschnecken und dabei zur Lungenschnecke. Auch wenn es ihre Gattung anders vermuten lässt, nimmt die Posthornschnecke im Teich den meisten Sauerstoff über die Haut auf. Ihr linksgewundenes Gehäuse, welches relativ hoch und dick ist, erreicht einen Durchmesser von zwei bis vier Zentimetern und besteht aus mehreren Windungen. Es erinnert an das Posthorn eines Briefträgers, was sie wirklich leicht erkennbar macht und ihren Namen erklärt. Die Farbe zeigt sich dabei oft in einem dunkelbraun bis dunkelrot. Interessant ist auch, dass sie als einzige europäische Schneckenart über den Blutfarbstoff Hämoglobin verfügt und ihr Blut daher, wie bei uns Menschen, rotgefärbt ist. Durch das Hämoglobin, welches eine große Sauerstoffaufnahmefähigkeit besitzt, kann diese Schneckenart auch in sauerstoffarmen Gewässern gut überleben.
Herkunft
Die Posthornschnecke ist in Europa heimisch und lebt ursprünglich in ruhigen Flüssen, Seen und Teichen. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit findet man sie in vielen Regionen. Diese Schnecken sind nicht nur in natürlichen Gewässern bekannt, sondern inzwischen auch häufig in unseren Gartenteichen zu finden.
Verhalten
Die Teichposthornschnecke ist eine ruhige und friedliche Schneckenart. Langsam gleitet sie an Wasserpflanzen und Teichwänden entlang, ohne etwas zu beschädigen. Sie frisst abgestorbene Pflanzenteile und Algen. Besonders interessant ist ihr Verhalten an der Wasseroberfläche. Vielleicht siehst du sie dabei, wie sie Luft schnuppert und direkt unter der Wasseroberfläche gleitet.
Haltung & Pflege der Posthornschnecke im Teich
Posthornschnecken zu halten und zu pflegen, ist einfach. Sie eignen sich ideal für Anfänger und erfahrene Teichbesitzer, auch um das biologische Gleichgewicht im Gartenteich zu fördern. Diese Schneckenart ist robust und anpassungsfähig. Dennoch haben sie gewisse Ansprüche an ihre Umgebung, um dauerhaft gesund zu bleiben. Mit den folgenden Tipps zur Pflege schaffst du eine optimale Umgebung für deine Teichposthornschnecken.
- Wasserqualität: Achte darauf, dass die Wasserwerte in deinem Teich stabil bleiben. Sauberes Wasser ist sehr wichtig für die Gesundheit der Schnecken. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 8 liegen.
- Wassertemperaturen: Posthornschnecken sind recht robust und kommen mit Temperaturen zwischen 10 und 28 Grad Celsius gut zurecht. Achte jedoch darauf, dass der Gartenteich im Winter nicht komplett zufriert.
- Natürliche Umgebung: Sie bevorzugen eine Umgebung mit vielen Wasserpflanzen, die ihnen nicht nur Schutz, sondern auch Nahrung bieten. Geeignete Teichpflanzen wie Hornkraut oder Wasserpest sind ideal.
- Liter pro Schnecke: Um eine Überbevölkerung zu vermeiden und das biologische Gleichgewicht zu wahren, plane etwa 10 Liter Wasser pro Posthornschnecke im Teich ein.
- Vermeide den Einsatz von Chemikalien im Gartenteich, da diese den Schnecken schaden können.
- Kombiniere sie mit friedlichen Teichbewohnern wie kleinen Fischen oder anderen Wasserschnecken.
Vermehrung der Posthornschnecke
Die Posthornschnecke vermehrt sich im Teich recht problemlos. Da sie Zwitter sind, benötigen sie keine speziellen Partner zur Fortpflanzung. Sie legen ihren Laich an Wasserpflanzen oder festen Oberflächen ab. Diese sind kleine, durchsichtige Gelee-Kugeln. Nach wenigen Wochen schlüpfen die Jungschnecken aus den Eiern und ernähren sich sofort eigenständig.
Unter optimalen Bedingungen kann sich die Posthornschnecke im Teich schnell vermehren. Kontrolliere daher die Anzahl der Schnecken regelmäßig, um ein Überhandnehmen zu vermeiden.
Ernährung der Posthornschnecke
Posthornschnecken sind Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich von:
- Algen: Sie sind hervorragende Algenbekämpfer und halten deinen Gartenteich sauber.
- Abgestorbenen Pflanzenteilen: Schnecken fressen abgestorbene Blätter und sorgen so für eine bessere Wasserqualität.
- Natürlicher Nahrung: Das biologische Gleichgewicht im Teich liefert ihnen genug Nahrung, sodass Zufütterungen meist nicht notwendig sind.
Wird das Nahrungsangebot im Teich knapp, füttere die Schnecken einfach mit Gemüse wie Zucchini oder Gurken.
Nutzen der Posthornschnecke im Teich
Die Posthornschnecke ist nicht nur eine attraktive Bereicherung für den Teich. Sie leistet auch praktische Unterstützung im Teichmanagement und bringt einige Vorteile mit sich.
- Algenbekämpfung: Sie halten das Wasser sauber, indem sie Algen und organische Reste fressen.
- Natürlicher Kreislauf: Sie tragen zur Verbesserung der Wasserqualität bei und sorgen dafür, dass abgestorbene Pflanzenreste abgebaut werden.
- Schönheit und Vielfalt: Mit ihrem spiralförmigen Gehäuse und ihrem gemächlichen Verhalten bereichern sie deinen Gartenteich optisch.
Überwinterung im Teich
Im Winter ziehen sich Posthornschnecken in tiefere Wasserschichten zurück, wo die Temperaturen stabiler sind. Solange der Teich nicht komplett zufriert, überleben die Schnecken problemlos. Um sicherzugehen, dass sie den Winter gut überstehen, kannst du folgende Tipps beherzigen:
- Eisfreihalter verwenden: Halte einen Teil der Wasseroberfläche möglichst eisfrei, damit Gase ausgetauscht werden können.
- Teichtiefe beachten: Eine Tiefe von mindestens 80 cm hilft, stabile Wassertemperaturen in den Tiefen zu gewährleisten.
- Wasserpflanzen schützen: Lass genügend Pflanzen im Teich, die den Schnecken im Winter Schutz bieten.
Bei einem sehr strengen Winter kannst du einige Schnecken auch in einem Aquarium überwintern. Halte dabei die Temperatur zwischen 10 und 15 Grad Celsius.
FAQ - Häufig gestellte Fragen und Antworten
Was mögen Posthornschnecken nicht?
Posthornschnecken halten sich fern von stark verschmutztem oder chemisch belastetem Wasser. Sie reagieren empfindlich auf plötzliche Änderungen der Wasserwerte. Starke Schwankungen im pH-Wert oder zu hohe Nitratwerte beeinträchtigen sie. Ein Mangel an natürlicher Nahrung wie Algen oder abgestorbenen Pflanzenteilen wirkt sich ebenfalls negativ auf die Schnecken aus.
Was tötet Posthornschnecken?
Kupfer und Medikamente können für Posthornschnecken oft tödlich sein. Auch extreme Bedingungen im Wasser können ihnen schaden. Sehr hohe oder niedrige Temperaturen sowie Sauerstoffmangel wirken sich negativ aus. Verschmutzung oder Giftstoffe verursachen einen plötzlichen Einbruch der Wasserqualität, was häufig zum Tod der Schnecken führt.
Wie lange lebt eine Posthornschnecke?
Posthornschnecken leben unter optimalen Bedingungen etwa 1 bis 2 Jahre. Wasserqualität, Temperatur und ausreichendes Nahrungsangebot wirken sich positiv auf ihre Lebensspanne aus. In einem stabilen Teichumfeld leben sie gelegentlich auch mal etwas länger.
Fazit
Die Posthornschnecke im Teich ist eine sehr leicht zu pflegende und nützliche Art. Anfänger und erfahrene Teichbesitzer freuen sich wahrscheinlich sehr über sie. Ihr schönes Gehäuse und der hilfreiche Beitrag zur Algenbekämpfung sind eine Bereicherung für jeden Gartenteich. Beachte die hier gegebenen Tipps und Informationen, um lange Freude an deinen Teichposthornschnecken zu haben.
Bildnachweise:
Cover Bild von Ivan Lopatin auf Unsplash